Die erste schriftliche
Erwähnung von Dusseldorp stammt aus dem Jahr 1135. Unter Kaiser
Friedrich I. Barbarossa wurde die nördlich von Düsseldorf
gelegene Ortschaft Kaiserswerth zum gut befestigten Außenposten
umgewandelt. Dort wurde von Soldaten das Treiben auf dem Rhein scharf
beobachtet. Kaiserswerth wurde 1929 Stadtteil von Düsseldorf.
Am
14. August 1288 erhielt Düsseldorf von Graf Adolf V. von Berg die
Stadtrechte und wurde zur Stadt erhoben. Vorangegangen war ein blutiger
Machtkampf zwischen dem Erzbischof von Köln einerseits und den
Grafen von Berg sowie den Bürgern von Köln andererseits. Dieser
Kampf gipfelte in der Schlacht von Worringen, in der die Streitkräfte
des Erzbischofs geschlagen wurden. 1385 wurde Düsseldorf die Residenz
der Herzöge von Berg, die durch geschickte Heiratspolitik die Herzogtümer
Jülich und Kleve mit dem ihren zum Tripelherzogtum Jülich-Kleve-Berg
vereinigten, das insbesondere unter Wilhelm dem Reichen zu einem Zentrum
humanistischer Wissenschaft und liberaler Katholizität wurde und
1585 bei der Vermählung des Erbprinzen Johann Wilhelm mit der Markgräfin
Jakobe von Baden die wohl prunkvollste dokumentierte Hochzeit des 16.
Jahrhunderts ausrichtete, bei der auch zum ersten Mal ein opernartiges
theatralisches Schauspiel mit Gesang und Musik (Titel: „Orpheus
und Amphion“) zur Aufführung kam. Wilhelm der Reiche sorgte
auch für den Wiederauf- und Ausbau des Düsseldorfer Schlosses
durch den Renaissance-Baumeister Alessandro Pasqualini. Nach dem Aussterben
des jülich-bergisch-klevischen Regentenstammes 1609 besetzte der
spanische General Ambrosio Spinola als kaiserlicher Kommissar 1614 die
Stadt.
Nach der Beilegung des Jülich-Klevischen Erbfolgestreits kam Düsseldorf
mit dem Herzogtum Jülich-Berg an das Haus Pfalz-Neuburg. Der Kurfürst
Johann Wilhelm von der Pfalz (von den Düsseldorfern „Jan
Wellem“ genannt) erwählte Düsseldorf zu seiner Hauptresidenz.
In dieser Zeit nahm die Stadt eine beachtliche städtebauliche Entwicklung,
ebenfalls unter dem Kurfürsten Karl Theodor von der Pfalz, der
Schlösser, Sammlungen, Institute gründete und die Carlstadt
anlegen ließ.
Seit 1732 befestigt, wurde die Stadt im Siebenjährigen Krieg 1757
von den Franzosen besetzt und im Juni 1758 vom Herzog Ferdinand von
Braunschweig durch Kapitulation eingenommen, jedoch bald wieder verlassen.
Im Jahr 1795 wurde sie nach einem heftigen Bombardement durch Kapitulation
den Franzosen übergeben und blieb in deren Besitz, bis sie im Frieden
von Lunéville 1801 an Bayern zurückgegeben wurde, worauf
die Schleifung der Festungswerke erfolgte.
1806 war Düsseldorf Hauptstadt des Großherzogtums Berg und
kam mit diesem 1815 an Preußen. Hier wurde die Stadt 1816 Sitz
eines Kreises, die Stadt selbst kreisfrei, jedoch bereits 1820 wieder
mit dem Landkreis Düsseldorf vereinigt. Der Aufschwung der Stadt
Düsseldorf zu heutiger Größe begann im 19. Jahrhundert.
1872 wurde Düsseldorf erneut kreisfrei. Gegen 1880 bestand Düsseldorf
aus sechs Stadtteilen: der Altstadt (dem ursprünglichen Düsseldorf),
auf der Nordseite der Düssel, mit engen und unregelmäßigen
Straßen, der Carlstadt, an der Südseite der Altstadt (1767
angelegt), der in einiger Entfernung liegenden Neustadt, die 1690–1716
erbaut wurde, der Friedrichstadt am Südostende, der Königstadt
und Pempelfort an der Ostseite. Bei der Volkszählung vom 1. Dezember
1880 lebten in der Stadt auf 49 Quadratkilometer Fläche 95.458
Menschen, im Landkreis Düsseldorf auf 362 Quadratkilometer 52.994.
Am
frühen Nachmittag des 8. März 1921 überflogen französische
Erkundungsflugzeuge Düsseldorf und die Nachbarstadt Duisburg. Gegen
Mittag rückten französische und belgische Truppen in die beiden
Städte ein und besetzten sie. Zwei Jahre später begannen sie
von ihren Brückenköpfen Duisburg und Düsseldorf aus mit
der Besetzung des Ruhrgebiets.
Mit Annahme des Dawes-Plans am 1. September 1925 durch die deutsche
Regierung wurde die Besatzung des Ruhrgebiets und Düsseldorfs beendet.
1929 ging der Landkreis Düsseldorf größtenteils im neuen
Landkreis Düsseldorf-Mettmann auf, der nördliche Teil wurde
den Städten Duisburg und Mülheim zugeschlagen. Düsseldorf-Mettmann
wurde bei der Kreisreform 1975 in Kreis Mettmann umbenannt.
Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten kam es schon am
11. April 1933 in Düsseldorf zur ersten Verbrennung „unerwünschter
Literatur“ (unter anderem von Büchern Heinrich Heines) durch
die Hitlerjugend. Am 10. November 1938 wurden in der Reichskristallnacht
die Synagogen auf der Kasernenstraße und in Benrath niedergebrannt,
die jüdische Bevölkerung der Stadt verfolgt und mindestens
acht Personen ermordet. Am 27. Oktober 1941 fuhr der erste Zug mit Düsseldorfer
Juden vom Güterbahnhof Derendorf in die Konzentrationslager in
Polen. 1944 lebten in den etwa 400 Lagern Düsseldorfs rund 35.000
ausländische Zivilarbeiter, mehrere 1000 Kriegsgefangene sowie
KZ-Häftlinge, die in der Stadt Zwangsarbeit leisten mussten.
Im Zweiten Weltkrieg fielen 1940 die ersten Bomben auf Düsseldorf.
Die alliierten Luftangriffe forderten bis 1945 mehr als 5000 Tote unter
der Zivilbevölkerung. Etwa die Hälfte der Gebäude wurde
zerstört, rund 90 Prozent wurden beschädigt. Alle Rheinbrücken,
die meisten Straßen, Hochwasserdeiche, Unter- und Überführungen
sowie das städtische Entwässerungsnetz waren größtenteils
zerstört worden. Die Trümmermenge wurde auf etwa zehn Millionen
Kubikmeter geschätzt. Kurz vor Ende des Krieges versuchten im April
1945 einige Düsseldorfer Bürger die führenden Nationalsozialisten
der Stadt festzusetzen, um die Stadt kampflos an die Alliierten zu übergeben.
Der Versuch scheiterte teilweise, einige Bürger wurden standrechtlich
erschossen. Am 17. April 1945 besetzten US-amerikanische Truppen die
Stadt nahezu kampflos. Nach dem Krieg begann der Wiederaufbau der Stadt.
Das Werden der modernen Handels- und Industriestadt Düsseldorf
brachte zwar die Niederlassung von Industrieunternehmen mit sich, aber
Düsseldorf wurde mehr eine Stadt der Unternehmensverwaltungen,
der „Schreibtisch des Ruhrgebiets“, wie man sagte. Diese
und andere Entwicklungen führten dazu, dass Düsseldorf Wirtschaftszentrum
und Messestandort (seit 1971), Kulturmetropole (1970 Eröffnung
des neuen Schauspielhauses, 1978 der Tonhalle, 1986 der Kunstsammlung
NRW) und Universitätsstadt (seit 1965), eine Stadt internationalen
Zuschnitts („Klein-Paris“; größte Japanerstadt
Europas), aber besonders in der Altstadt auch noch provinziell-rheinischen
Gepräges und schließlich Hauptstadt von Nordrhein-Westfalen
(seit 1946) ist.